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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 22. Mai 2019; 06:04
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> Widerstandschronik

Aus der Prä-Ibiza-Ära

Am 30. April benannten Aktivist_innen einige Wiener Straßen um. Sie
ersetzten die ursprünglichen Namen durch die Namen von Schiffen, welche in
den letzten Jahren im Einsatz waren, um tausenden Menschen an der
europäischen Außengrenze im Mittelmeer das Leben zu retten. Außerdem
forderten sie die Wiener Stadtregierung auf, sich aktiv für die zivile
Seenotrettung und gegen das Sterben im Mittelmeer einzusetzen.

Am Fackelzug sozialdemokratischer Jugendorganisationen beteiligten sich am
Abend vor dem 1. Mai knapp 2000 Personen. Mehr waren es dann freilich in
Summe bei den verschiedenen Maiaufmärschen und -demonstrationen am 1. Mai.

20 Jahre, nachdem am 1. Mai 1999 Marcus Omofuma bei seiner Abschiebung von
der Polizei getötet worden war, demonstrierten in Wien rund 800 Menschen
gegen Abschiebungen und rassistische Polizeigewalt.

Am 2. Mai war wieder Donnerstag. 2100 bis 2500 Personen demonstrierten an
diesem "Tag nach der Arbeit", wie sie ihn nannten, wie jeden Donnerstag
gegen die schwarzblaue Bundesregierung. Und thematisierten diesmal
insbesondere Lohnarbeit und Lohnarbeitslosigkeit. Aber auch die Kampagne
#KeinenMillimeter gegen die Einschränkungen des Selbstbestimmungsrechts von
Frauen wurde angesprochen.

Am 6. Mai um 5 vor 12 wurden in Wien und in Landeshaupstädten Flashmobs der
Kampagne #KeinenMillimeter abgehalten. Es wurden Kleiderbügel und Infozettel
verteilt, die daran erinnern sollten, unter welchen lebensgefährlichen
Bedingungen früher Abtreibungen durchgeführt werden mussten. Der
Kleiderbügel wurde zum Symbol, dass diese Bedingungen nie wieder sein
dürfen.

Anlass für die Flashmobs war, dass am 7. Mai die Petition "fairändern", die
auf die Einschränkungen des Abtreibungsrechts abzielt, im Petitionsausschuss
des Nationalrats behandelt wurde. Dort wurde für die weitere Behandlung
übrigens beschlossen, noch weitere Stellungnahmen einzuholen.

Am 7. Mai demonstrierten Gemeindebedienstete für gleichen Lohn für gleiche
Arbeit, unabhängig von altem oder neuem Dienstrecht.

Tausende Menschen feierten auch heuer wieder am 8. Mai am Heldenplatz ein
Fest der Freude über die Befreiung vom Nationalsozialismus mit einem Konzert
der Wiener Symphoniker*innen. Das Fest war heuer zum siebten Mal vom
Mauthausen Komitee Österreich organisiert worden - in Zusammenarbeit mit der
Israelitischen Kultusgemeinde, dem Dokumentationsarchiv des österreichischen
Widerstands und dem Verein Gedenkdienst. Bis 2012 hielten am 8. Mai am
Heldenplatz, deutschnationale Burschenschaften Totengedenken in Trauer über
den verlorenen Krieg statt.

Ein fiktives Kollektiv #NVRGN, das vermutlich "Never Again" gelesen werden
sollte, setzte am 8. Mai mit Kunstaktionen in mehreren Städten wie zum
Beispiel Wien antifaschistische Zeichen - gegen Neofaschismus, für sichere
Fluchtwege und für eine solidarische Zukunft. So wurden unter anderen an
mehreren öffentlichen Plätzen goldene Rettungsdecken mit der Aufschrift X!?
aufgehängt.

Insbesondere gegen die Verkehrspolitik der schwarzblauen Bundesregierung
wurde bei der Donnerstagsdemo am 9. Mai demonstriert. Vom
Verkehrsministerium zur ÖAMTC-Zentrale zogen rund 1300 Menschen zu Fuß und
180 auf Fahrrädern.

Am 11. Mai demonstrierten in Wien ca. 330 Menschen gegen Tiertransporte.

Jeden Freitag gibt es immer noch dem Klimastreik, um 5 vor 12 am
Heldenplatz. Für den 24. Mai ist wieder ein großer weltweiter Streiktag
angesagt.
(nochrichten.net/gek.)



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